Ilona Tasch - Heilpraktikerin in Rheine

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Das große Frieren – wärmende Lebensmittel für kalte Tage

Erstellt am: 2. Oktober, 2019

Die kalte Jahreszeit ist da – und mit ihr leider auch das große Frieren mit kalten Händen und Füßen. Da helfen auch oft die dicksten Socken, die wärmsten Handschuhe und der kuscheligste Mantel nichts. Die Kälte kommt gefühlt von Innen. Um das innere Feuer neu anzufachen, gibt es ein einfaches Rezept: essen Sie wärmende Lebensmittel an kalten Tagen.

Hier können wir uns an der alten Lehre der Chinesen orientieren – die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin). Sie teilt Lebensmittel in 3 Kategorien ein: wärmende, kühlende und neutrale Lebensmittel.

Wenn wir auf die Signale unseres Körpers hören, dann fällt die Entscheidung zum bevorzugten Gericht von selbst: Während wir im Sommer lieber zu knackigen Salaten und Rohkost greifen, bevorzugen wir im Winter eher Eintöpfe und Suppen.

Wer also viel friert, sollte so oft wie möglich warme Speisen genießen. So könnte zum Frühstück das Müsli mit kalter Milch durch einen warmen Haferbrei ersetzt werden. Mittags könnte der Salat durch gebratenes Gemüse ersetzt werden und abends die warme Suppe oder der Eintopf das Bäuchlein wärmen.

 

Als spezielle wärmende Lebensmittel gelten z. B.

  • Nüsse: Walnüsse, Pinienkerne, Maronen, Leinsamen
  • Obst: Granatapfel, Aprikose, Birne, Kirsche, Litschi, Pfirsich
  • Gemüse: Fenchel, Frühlingszwiebel, Lauch, Zwiebel, Paprika, Kürbis, Karotten, Rote Beete, Sellerie
  • Kräuter: Petersilie, Basilikum, Schnittlauch, Majoran, Rosmarin, Thymian, Salbei, Lorbeer, Meerrettich, Wacholderbeeren
  • Gewürze: Chilli, Cayennepfeffer, Tabasco, Pfeffer, Curry, Fenchelsamen, Knoblauch, Muskat, Piment, Sternanis, Bockshornkleesamen, Ingwer, Zimt
  • Hirsch, Huhn, Pute, Lamm- und Rindfleisch
  • Fetter Seefisch (Hering, Makrele, Aal, Garnele)

 

Viel Trinken!

Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist notwendig für die meisten Abläufe im Organismus. Das Durstgefühl ist allerdings bei Kälte nicht so ausgeprägt wie bei Wärme und Hitze. Gerade deshalb ist es wichtig, an das Trinken zu denken (ca. 2 Liter/Tag). Trockene Heizungsluft, geschlossene Räume, starke Temperaturunterschiede trocknen die Schleimhäute aus. Viren- und Bakterien können so leichter eindringen. Viele Beschwerden bessern sich alleine durch ausreichenden Wassergenuss, z. B. trockene Haut und Schleimhäute, Verstopfung, Müdigkeit, Konzentrationsmangel.

Als wärmende und wohltuende Getränke gelten z.B.

  • Warmes bzw. heißes Wasser Hierzu wird das Wasser einige Minute gekocht und heiß in eine Thermoskanne abgefüllt. Je nach Geschmack kann auch 1 – 2 Scheibchen Ingwer hinzugefügt werden.
  • Gewürztees mit Zimt, Süßholz und Nelken, Fencheltee, Ingwertee

Pfefferminztee gehört übrigens zu den kühlenden Getränken – Pfefferminze wird gerne als Deko zu Joghurt und Quarkspeisen oder in Verbindung mit Zitrone benutzt. Diese zählen zu den kühlenden Lebensmitteln. In heißen Ländern wird nicht umsonst gerne Pfefferminztee zur Erfrischung gereicht.

  • Fruchtpunsch mit Zimt gewürzt und erwärmt
  • Kaffee und Getreidekaffe
  • Kakao (mit Mandelmilch zubereitet)

(Kuh-) Milch und Milchprodukte wirken eher kühlend. Dieser kühlende Effekt kann aus Sicht der TCM das Immunsystem schwächen und anfällig für Infektionskrankheiten machen (Reiter, 2013). Sie kann durch Mandel-, Hafer-, Ziegen- oder Dinkeldrink ersetzt werden.

  • Schwarzer Tee
  • Glühwein

Hierbei ist allerdings nützlich zu wissen: Alkohol bewirkt einen Kühl-Effekt
Wenn Sie Alkohol trinken, erweitern sich die Blutgefäße. Die Haut wird besser durchblutet, Hände und Füße werden warm, die Wangen glühen. Dies wird bei Kälte als angenehm empfunden. Allerdings werden gleichzeitig die wichtigen Organe werden weniger durchblutet, und die warme Haut strahlt mehr Energie nach außen ab. Das große Frieren kommt zurück.

 

Die richtige Balance finden

Das heißt jetzt nicht, dass sie auf kühlende Lebensmittel verzichten müssen. Auf die richtige Kombination kommt es an.
Als kühlende Lebensmittel gelten z.B.

  • Südfrüchte wie Zitronen, Orangen, Ananas oder Kiwis
  • Rohkost wie Tomaten, Gurken, Eisbergsalat, Brokkoli und Blumenkohl
  • Milchprodukte wie Joghurt, Milch oder Frischkäse
  • Grüner Tee, Pfefferminz- und Kamillentee

So können Sie kombinieren:
Essen Sie beispielsweise abends nicht nur einen Salat, sondern ergänzen sie diesen mit gebratenem Gemüse und einem Stück Fleisch oder Fisch. Nehmen Sie gerne Milch zum Müsli?  Geben sie diese erwärmt darüber und fügen etwas Zimt hinzu.
So können Sie leicht die richtige Balance zwischen kühlenden und wärmenden Lebensmitteln finden.

 

Frühstücksrezept Birnenporridge:

1 Birne klein würfeln und mit
etwas Zimt (aus der Mühle)
etwas Vanille (aus der Mühle)
3 dünne Scheiben frischen Ingwer
1 TL Honig (je nach Geschmack)
in einem kleinen Topf erwärmen.
Von ¼ l Milch (Hafer-, Mandel-, Dinkel-, Reis- oder Ziegenmilch) etwas zur Birne geben und aufkochen lassen.
3 EL Haferkleie und 5 EL Haferflocken zugeben, kurz anrösten und mit der restlichen Milch aufgießen.
Den Porridge kurz aufkochen lassen und bei Restwärme ca. 5 Minuten ausquellen lassen.
Die Ingwerblättchen entfernen und warm genießen.
Ergibt ca. 2 Portionen. Natürlich kann das Obst variieren – je nach Geschmack und Saison. Auch die Auswahl des Getreides kann gerne angepasst werden.

 

Rezept Hühnerbrühe:

1 Brathähnchen oder 4 dicke Hühnerschenkel und 1 ganze Hühnerbrust
3 Karotten
1 kleine Stange Lauch
1 kleine Fenchelknolle
¼ Blumenkohl
2 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
1 Stück Ingwer (ca. 2 cm)
1 EL Pfefferkörner
1 TL Fenchelsamen
1 EL Meersalz
1 TL Fenchelsamen
1 TL Anissamen
1 TL Koriander
1 Bund Petersilie

Das Huhn (die Hühnerteile ohne Brust) mit 2,5 l kaltem Wasser ansetzen und bei mittelhoher Temperatur zum Kochen bringen. Zwischenzeitlich das Gemüse waschen, putzen, und in grobe Stücke schneiden. Zwiebel und Knoblauch mit Schale verwenden. Die Samen evtl. leicht mörsern – so können sie mehr Geschmack entwickeln. Sobald das Wasser kocht, den Schaum kurz abschöpfen, das Gemüse, Kräuter und Gewürze zugeben und das Ganze bei milder Hitze 3 – 4 Stunden leicht köcheln lassen (Alternativ zwischen Topf und Deckel Alufolie klemmen und den so verschlossenen Topf bei 180 Grad in den Ofen stellen).
Die letzten 1 ½ Stunden die Hühnerbrust mitschmoren lassen.

Nach der Kochzeit das Hühnerfleisch abzupfen und die Brühe abseihen.

Je nach Geschmack als Einlage Suppennudeln, Reis, Gemüse, Eistich, dazureichen.

Eine Tasse Brühe eignet sich hervorragend morgens, mittags, abends, zwischendurch, um Kraft zu tanken, sich zu erwärmen, Erkältungen zu bekämpfen, den Mineralhaushalt wieder aufzufüllen.

Gerne berate ich Sie zu Ihrem persönlichen Ernährungsplan. Hier können Sie mich kontaktieren.