Ilona Tasch - Heilpraktikerin in Rheine

Blog

Tritt wieder vermehrt auf: Keuchhusten (Pertussis) – Was ist das genau?

Erstellt am: 4. Juni, 2018

  • Heutige Meldung der Zeitung: „Keuchhusten auf dem Vormarsch“ Landesweit höchste Zuwachsrate im Münsterland, zur Impfung wird dringend geraten.
  • Ein besorgter Anruf einer Lehrerin und Mutter, sie hätte Kontakt zu einer Dame gehabt, die an Keuchhusten erkrankt sei, ob sie nun Angst haben müsse, dass sie sich angesteckt hat oder sie sich jetzt noch mit einer Impfung schützen könne – an die letzte Impfung könne sie sich nicht mehr erinnern.
  • Ein Gespräch zweier Arzthelferinnen, sie hätten diese Woche zehn neue Fälle mit Verdacht auf Keuchhusten in der Praxis gehabt – das sei ganz neu.
  • Ein Gespräch mit Freundinnen, was ist denn eigentlich Keuchhusten und wäre der denn so schlimm.

Die Zeitungsmeldung und die kürzlichen Gespräche veranlassen mich dazu, einen Überblick zu dieser ernstzunehmenden Infektionskrankheit zu geben:

 

Keuchhusten (Pertussis)

Ist eine hoch ansteckende und für Säuglinge lebensbedrohliche Infektionskrankheit der Atemwege.

 

Erreger:

Bordetella pertussis, ein Bakterium.

 

Übertragungsweg:

Übertragen wird das Bakterium durch die Tröpfcheninfektion, d.h. durch Husten, Niesen, Sprechen werden winzige Speicheltröpfchen in die Luft geschleudert und gelangen durch Einatmen in die Nasenschleimhäute von anderen Menschen.

 

Inkubationszeit:

Das ist der Zeitraum zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome. Sie dauert zwischen 7 und 14 Tage.

 

Ansteckungsfähigkeit:

Das ist die Zeit, in der ein infizierter Mensch ansteckend ist und die Krankheit weitertragen kann. Sie beginnt zum Ende der Inkubationszeit mit Auftreten der ersten Symptome und erreicht ihren Höhepunkt während der ersten beiden Wochen der Erkrankung. Ferner kann sie bis zu drei Wochen nach Beginn des 2. Stadiums (s.u.) andauern.

Bei Durchführung einer antibiotischen Therapie verkürzt sich die Dauer der Ansteckungsfähigkeit auf etwa fünf Tage nach Beginn der Therapie.

 

Verlauf:

Leider wird ein Keuchhusten nicht so schnell erkannt, denn der Beginn zeigt die allgemeinen Symptome eines grippalen Infekts (Husten, Schnupfen, Heiserkeit, kein oder fast kein Fieber).

Dieses erste Stadium heißt Stadium catarrhale, und dauert etwa 1 – 2 Wochen.

Wie schon erwähnt, ist das auch die Zeit, in der man hoch ansteckend ist.

Erst das zweite Stadium, das Stadium convulsivum zeigt jetzt die typischen Symptome wie:

  • Stakkato-Hustenanfälle: heftiger, krampfartiger und stoßweiser Husten, mit dem Gefühl, fast dabei zu ersticken. Die Hustenanfälle können zwischen 5 und 50 mal pro Tag auftreten.
  • Nach den Anfällen hört man dieses typische keuchende und ziehende Geräusch beim Einatmen
  • Oftmals erfolgt auch Erbrechen von zäh glasigem Schleim
  • Gedunsenes Gesicht, rötliche bis bläuliche Gesichtsfärbung durch die Atemnot, geplatzte Äderchen in den Augen,

Das Anfallstadium dauert 3 – 4 Wochen.

Gefürchtet sind die Komplikationen wie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und Gehirnentzündung.

Besonders für Säuglinge ist diese Krankheit lebensbedrohlich: durch die auftretende Atemnot steigt die die Gefahr des Erstickens. Auch zählt Keuchhusten nach heutigem Erkenntnisstand als eine der Ursachen für den Plötzlichen Kindstod.

Im dritten Stadium, dem stadium decrementi, welches allerdings nochmals bis zu 6 Wochen andauern kann, klingen die Hustenanfälle langsam ab.

 

Impfen…ja oder nein?

Ein heikles und heiß diskutiertes Thema. Aus meiner Praxis kann ich erzählen, dass viele Eltern Impfungen skeptisch gegenüberstehen. Das ist auch nicht zu kritisieren, im Gegenteil, es ist gut, dieses Thema zu hinterfragen.

Allerdings sehe ich in Impfungen gegen lebensbedrohliche Krankheiten, und dazu gehört der Keuchhusten nun mal, schon einen Sinn und eine gewisse Notwendigkeit.

Dass das Thema Keuchhusten jetzt wieder aktuell wird, liegt wohl laut Robert-Koch-Institut (RKI) und AOK Nordwest an der Impfmüdigkeit und der Impflücken bei Erwachsenen.

Empfohlen ist die Grundimmunisierung bei Säugling im 2., 3. und 4. Lebensmonat. Eine weitere Impfung erfolgt im 11. – 14. Lebensmonat.  Die erste Auffrischung soll mit 5 – 6 Jahren, dann zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr stattfinden. Anschließend ist eine Impfung alle 10 Jahre in Verbindung mit der Auffrischung für Tetanus und Diphterie empfohlen. (Siehe hierzu auch die Empfehlungen der ständigen Impfkommission STIKO http://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/Impfempfehlungen_node.html)

Auch eine IMMUNITÄT nach einer durchgemachten Keuchhusten-Erkrankung hält nur bis zu 12 Jahren.

 

Fazit

Selbst wenn den Impfempfehlungen des Kinderarztes und der STIKO noch im Kindes- und Jugendaltern entsprochen wurden, so weist die regelmäßige Auffrischung im Erwachsenenalter wohl eher größerer Lücken auf.

Und so ergibt sich eine unschöne Spirale:

Das Neugeborene hat keinen Nestschutz, das heißt, die Leih-Immunität der Mutter gegen diverse Krankheiten für das erste Lebens-Quartal schließt die Immunität gegen das Keuchhusten-Bakterium nicht mit ein.

Der Säugling kann sich bereits in den ersten Lebenswochen mit Keuchhusten infizieren.

Erwachsene werden nicht selten von Kindern angesteckt und erkranken erneut; Erwachsene können eine Ansteckungsquelle für junge Kinder sein, da der langwierige Husten bei ihnen nicht als Keuchhusten erkannt wird

Um eventuelle Nebenwirkungen aufgrund einer Impfung so gering wie möglich zu halten und das Immunsystem nicht zu überfordern, sondern zu harmonisieren, gibt es verschiedene naturheilkundliche Begleitmethoden, unter anderem die Bioresonanz.

Ich berate und unterstütze Sie gerne. Kontakt

Weitere Erklärungen und Quellen finden Sie unter:

http://dgk.de/gesundheit/impfen-infektionskrankheiten/krankheiten-von-a-bis-z/

http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/P/Pertussis/Pertussis.html?cms_box=1&cms_current=Pertussis+%28Keuchhusten%29&cms_lv2=2394052